Gesprächsabend am 28.11. im Evangelischen Gemeindehaus Grävenwiesbach
Die Kriege in Europa und im Nahen Osten stellen gerade die christlichen Friedensbewegungen vor neue Herausforderungen. In den beiden letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts setzte die christliche Friedensethik vor allem auf einen gerechten Frieden – erreicht durch Diplomatie und soziale Gerechtigkeit. Pazifismus war oft das Ziel der Demonstranten bei Ostermärschen und Friedensdemos. Doch viele Demonstranten der damaligen Friedensmärsche plädieren inzwischen für aktive Kriegseinsätze und scheinen sich mit Drohnen, Mardern, Leoparden, Füchsen oder Stieren (lat. Taurus) inzwischen bestens auszukennen. Eberhard Martin Pausch, ehemaliger Studienleiter für Politik und Religion an der Evangelischen Akademie Frankfurt sprach vor diesem Hintergrund von anbrechenden „Raubtierzeiten“. Er fordert einen neuen Blick auf die Friedensethik, die die Prävention und Diplomatie gegenüber militärischen Handlungen priorisiert.
Beim Gesprächsabend „Kaum zu glauben: Jeder Christ ein Pazifist?“ nehmen wir inspiriert von Pauschs Wahrnehmung der angebrochenen Raubtierzeit und auf Basis seiner Artikel zu einer neuen Friedensethik aktuelle Ansätze in den Blick und suchen nach Grundlagen für eine eigene friedensethische Position. Und es wird die Frage diskutiert, wie pazifistisch ein Christ heute noch sein kann.
Wer sich vorab mit ersten Gedanken Pauschs vertraut machen möchte, kann dies komprimiert im Beitrag „Raubtierzeit“ im Magazin des Hessischen Pfarrvereins tun.
Der Abend findet am 28.11. ab 19:30 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus neben der Kirche in Grävenwiesbach statt.